Konrad Koppold

Konrad Koppold aus Leverkusen, gelernter Tischler und Innenarchitekt, überzeugte im Themenfeld Wohnen mit seinen asymmetrischen Gefäßen aus gedrechseltem Eichenholz.

 

BEGRÜNDUNG

Drei Gefäße aus Eichenholz von Konrad Koppold

Der erste Moment im Auge des Betrachters, der erste Eindruck: Wahrscheinlich ist es das, was emotional, haptisch, proportional und gestalterisch berührt. Vielleicht ist es auch die gezielte Asymmetrie aufgrund der unterschiedlichen Bearbeitungsprozesse und das Wissen um die Schwundrichtungen des Materials, die eine Art von spielerischer Unperfektion perfektionistisch darstellen.

Sich als Mitglied des Preisgerichts Exponaten nähern zu dürfen, die schon aus der Ferne erkennen lassen, dass hier eine Person am tagtäglichen Werken ist, die gekonnt agiert, das ist besonders. Hier werden scheinbar jahrelange Erfahrung und technisch-handwerkliches Geschick gleichermaßen kombiniert und somit Kontinuität im Entwicklungsprozess als auch fortwährende Neugier manifestiert. Beeindruckend.

Die drei Gefäße präsentieren sich in Eichenholz. Zwei von ihnen wurden nass gedrechselt, eines konventionell gedreht und danach mit Essig und Stahlwolle geschwärzt. Die Innenflächen der Objekte muten in ihrem Feinschliff zart an und verleihen dem Inneren durch die gewählte Schwärzung eine wunderbare Tiefe. Kontrastreich und zielorientiert stellt sich im Gegenzug die im Bearbeitungsergebnis mattgraue, strukturierte und reliefartig gebürstete Außenfläche dar. Die herausgearbeitete Maserung der Eiche entfaltet sich in ihrer gesamten Schönheit und stärkt den Wunsch des Berührens. Mehr ist wahrscheinlich kaum möglich, als die Lust auf Material und Form.