Barbara Hattrup

Siegerin im Bereich Skulptur ist Barbara Hattrup aus Salzkotten mit ihrer variablen Wandinstallation aus verschiedenen Faserkacheln. Die studierte Textilgestalterin hat bei ihrem Objekt Rindenbast des Papiermaulbeerbaumes verarbeitet und so Leichtigkeit und Transparenz vereint.

 

BEGRÜNDUNG

„Gekachelt“ von Barbara Hattrup

Die Arbeit der Textilkünstlerin aus der Serie „Spitzfindigkeiten“ wird im Themenbereich Skulptur mit dem Staatspreis NRW ausgezeichnet. Als Material verwendet die Künstlerin Kozo, den Rindenbast des Papiermaulbeerbaumes. Er wird gestampft, zu einem Faserbrei gegossen und als Vlies unter Ausbildung von Spitzen in die dritte Dimension gezupft. Eine alte Technik dient als Grundlage für eine neuartige, experimentelle künstlerische Ausdrucksweise.

Die variable Wandinstallation besteht aus verschiedenartig gestalteten quadratischen Faserkacheln, die frei arrangiert werden können. Ihre Leichtigkeit und Transparenz heben die Undurchdringbarkeit des Hintergrundes auf und lassen Mosaiksteine erahnen, wo nur Zwischenräume als Fugenbilder existieren – so die Intention der Künstlerin. Die Faserspitzen der Kacheln bewahren ein hohes Maß an Natürlichkeit und assoziieren amorphe organische Strukturen. Sie wirken in ihrer Zartheit und Fragilität grafisch und körperlich zugleich. Die Kacheln erzeugen eine Wandskulptur, deren subtile wie kunstvolle Materialität sich erst beim näheren Hinsehen offenbart.