Ira Marom

Ira Marom ist Konzept-Künstler aus Köln mit israelischen Wurzeln. Seine in der Kategorie Medien ausgezeichnete Arbeit zeigt eine Serie von Portraits geflüchteter Menschen, gedruckt in Sand und auf Erde. Dabei wird die vom Sand-Media-Drucker erzeugte Fotovorlage freskal in eine feuchte Erdtafel eingelassen.

 

BEGRÜNDUNG

„Partnerschaft in Sand/Erde“ von Ira Marom

Gesichter und Portraitaufnahmen, verwischt, vergilbt und freskenartig dargestellt auf tönernen Tafeln. Weitere Portraits und Gruppenbilder auf Tischen angeordnet wie ein zerfransender Patchwork-Teppich: Auf den ersten Blick ist nicht erkennbar, dass der Staatspreis 2017 in der Kategorie Medien ein außergewöhnliches technisches Verfahren mit einer eindringlichen Botschaft vereint.

Die Installation zeigt eine Serie von Portraits geflüchteter Menschen. Das Besondere: Die Portraits sind gedruckt auf Sand und auf Erde. Auf feinstem Sand haben gestrandete Flüchtlinge gemeinsam mit ihren neuen Nachbarn und einem speziellen Laserdruckverfahren ihre Spuren in Form digitaler Daten hinterlassen. Auch wenn der Sand zunächst so stark gepresst war, dass feste Platten entstanden, so jaulen bei genauerem Hinsehen und bei jeder noch so kleinen Berührung Brüchigkeit und Verletzlichkeit der Sand-Prints auf. Die digitalen Kulturspuren sind zerbrechlich und vorübergehend. Sie demonstrieren auf beeindruckende Weise eine Schutzlosigkeit – wie die der Flüchtlinge auf dem offenen Meer und erinnern uns an unsere eigene flüchtige Existenz.