Skulptur

Kirsten Diez-Reinbeck

Installation: Das Meer in mir

36 Porzellanschalen
Eisenoxid, Prägedruck auf gerosteten Metallständern

Themenbereiche:
Romane und Erzählungen, Haiku (Prägedruck)
Musik, maritime japanische Muster
Lyrik, Collagen, maritime Motive
Seekarten, Wellen (Prägedruck)

 

BEGRÜNDUNG

Gerade aus handwerklicher Perspektive sollten Kunst, Emotion und Intuition auch immer die gelungene Verbindung zu einem Material eingehen. Erst durch die Werkstoffe als Trägermedien wird der kreative Gedanke zu einem fassbaren Kunstwerk.

Die Auswahl der Werkstoffe bestimmt, inwieweit der kreative Gedanke Raum gewinnt. Wenn Stoff und Idee zu einer harmonischen Einheit werden, ist das Werk gelungen. Und weil die Arbeit „Das Meer in mir“ beispielhaft die gelungene Verbindung von Material und künstlerischer Idee repräsentiert, den Betrachter zur Entfaltung weiterführender Gedanken animiert, wurde „Das Meer in mir“ für den Themenbereich Skulptur mit dem Staatspreis manu factum 2015 des Landes Nordrhein-Westfalen prämiert.

Herausragende Konzepte haben oft eine überschaubare Struktur, die den Betrachter einlädt und die ihn dann Schritt für Schritt einbindet. So auch die 36 Schalen aus Porzellan-Paperclay, die u .a. durch Prägedruck, Texte und maritime Motive auf den Betrachter wirken, bei diesem eigene Bilder und Stimmungen anstoßen. Durch den Einbezug fernöstlicher Motive schaffen sie dabei auch eine Atmosphäre des Geheimnisvollen.

Die Form der Welle trägt dabei das ganze Kunstwerk. Es bestimmt die Form der Porzellanschalen selbst, die in einem anspruchsvollen Verfahren hergestellt wurden. Es schlägt sich nieder in der wellenförmigen Anordnung der Porzellanschalen im Raum. Und nicht zuletzt scheinen die Porzellanschalen auf den Metallständern wie Blätter auf dem Wasser zu schwimmen – man wartet auf den Windstoß, der das Wasser kräuselt und die Porzellanschalen wie Blätter auf dem Wasser tänzeln lässt. Dann löst sich der Anspruch der Preisträgerin ein, die eigene Erfahrungen mit ihrer Arbeit in Form bringt, aber auch Raum für des Betrachters eigene Assoziationen gibt.