Foto: Andrea Borowski
STAATSPREIS 2025 | OBJEKT & SKULPTUR
Anke Wolf
Stolberg
Stillleben
Objektserie »Fallobst-Äpfel«
pâte-de-verre-Glas
ca. 20 × 20 × 15 cm, ca. 15 × 15 × 15 cm,
ca. 10 × 10 × 8 cm
BEGRÜNDUNG
Vergänglichkeit, Zerbrechlichkeit und der natürliche Alterungsprozess sind wesentliche Merkmale der dreiteiligen Glas-Objektserie »Fallobst-Äpfel«. Sie wurde in der alten pâte-de-verre-Technik gefertigt, die vor allem aus dem Jugendstil bekannt ist. Der Arbeitsprozess besteht aus mehreren Schritten. Nach dem Erstellen der Grundform wird diese mit einem Gemisch aus Gips, Quarzmehl und Schamott in drei bis vier Schichten abgegossen. In der Abgussform wird das pâte-de-verre-Gekröse verteilt, verdichtet und nach der Trocknung bei 820 Grad Celsius gebrannt und langsam abgekühlt. Die gewünschte Fragilität, Farbigkeit und Löchrigkeit – um den Alterungsprozess durch diese spezielle Technik darzustellen – wird durch die Materialauswahl besonders gut zum Ausdruck gebracht. Sie nimmt die Ästhetik des Verfalls auf und bewahrt die Schönheit des Vergänglichen.
Der Jury gefiel besonders die Verbundenheit von Materialauswahl und Motiv. Sie zeigt sich durch den eher ungewöhnlichen Wunsch des »Nicht-Berühren-Wollens« – weder faulendes Fallobst noch zerbrechliches Glas möchte man anfassen, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.
Objektfotos: Andrea Borowski